Der neu gegr\u00fcndete Verein \u201cSOS La Palma\u201d m\u00f6chte Palmeros helfen, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise in ernsthafte Schwierigkeiten geraten sind.<\/p>\n

Added by Kathrin<\/a> on 17. August 2013
\nSaved under Allgemein<\/a>, La Palma<\/a>, News<\/a>
\nTags: Hilfsverein<\/a>, Palmeros in Not<\/a>, Solidarit\u00e4t<\/a>, SOS La Palma<\/a>, Spenden<\/a> <\/span><\/div>\n

$\"helfen\"$ Das einzig Positive an derart schwierigen Zeiten, wie sie uns die weltweite Finanzkrise beschert ist wohl, dass die Menschen wieder n\u00e4her zusammen r\u00fccken.Man hilft sich untereinander, wo man kann.Die hochspekulativen Gesch\u00e4fte der Grossbanken haben viele L\u00e4nder in massive Probleme gest\u00fcrzt. Auch Spanien, die viertgr\u00f6sste Volkswirtschaft der EU ist davon betroffen. Das Land hat die gr\u00f6sste Zahl an Arbeitslosen in der Europ\u00e4ischen Union.<\/p>\n

Seitdem Spanien in den Strudel der Bankenpleiten geraten ist, hat sich die Lebenssituation vieler Menschen dort massiv verschlechtert. Mehrere 100.000 Wohnungen wurden seit dem Ausbruch der Krise zwangsger\u00e4umt. F\u00fcr einige Menschen scheint die Lage derart ausweglos, dass die Selbstmordrate im Land rapide angestiegen ist. Die Verzweifelten eint das gleiche Schicksal, hohe Verschuldung, Arbeitslosigkeit und die Zwangsversteigerung ihrer Wohnung.<\/p>\n

Schuld an dieser Mis\u00e4re waren in den meissten F\u00e4llen die verlockenden, billigen Kredite f\u00fcr Immobilienfinanzierungen, denn 98% der Kredite wurden geschlossen, ohne eine feste R\u00fcckzahlungsrate zu vereinbaren. So war es den Banken m\u00f6glich, die Raten v\u00f6llig flexibel zu halten und nach belieben jederzeit zu korrigieren, was sie auch taten, als die Hauspreise in den Keller fielen.<\/p>\n

Den wenigsten B\u00fcrgern war dieses Risiko bewusst und so konnten viele die \u201cangepassten\u201d Raten, die zum Teil pl\u00f6tzlich h\u00f6her als ihr monatliches Einkommen waren, nicht mehr bedienen und standen pl\u00f6tzlich vor der Zwangsr\u00e4umung. Doch damit nicht genug, denn die Kreditnehmer haben auch danach noch weiterhin finanzielle Belastungen, da die Banken entstandene Wertverluste in Rechnung stellen d\u00fcrfen.<\/p>\n

So sehen sich viele Menschen nicht nur ohne Einkommen, sondern dazu noch vor einem Haufen Schulden und so mancher weiss nicht mehr, wie er seine Familie ern\u00e4hren soll.<\/p>\n

$\"Bildschirmfoto$ Der Verein \u201cSOS La Palma\u201d m\u00f6chte Bed\u00fcrftigen helfen<\/strong><\/h2>\n
Die Kanarischen Inseln sind durch ihre exponierte Lage noch massiver von der Krise betroffen, als das Festland. Hier gibt es keinerlei Grossindustrie. Die Inseln sind auf Zuwendungen vom Festland angewiesen, doch diese wurden durch die finanzielle Schieflage des Landes ebenfalls drastisch gek\u00fcrzt bis g\u00e4nzlich gestrichen. Seitdem der Bausektor zusammenbrach, sind viele Familien ohne Einkommen. Das Arbeitslosengeld ist in Spanien zeitlich befristet und auch andere Sozialleistungen werden nicht dauerhaft gezahlt.<\/p>\n
Die Gr\u00fcndungsmitglieder des Vereins \u201cSOS La Palma\u201d sind zum gr\u00f6ssten Teil auf La Palma lebende Ausl\u00e4nder verschiedener Nationalit\u00e4ten. Mit ihrer Hilfe \u00fcber den Verein wollen sie ihre Dankbarkeit f\u00fcr die entgegengebrachte Gastfreundschaft zum Ausdruck bringen. Der Verein sammelt Spenden und \u00fcbergibt diese dann an hiesige Hilfsorganisationen und Sozialdienste, da die zweckm\u00e4ssige Verteilung so effizienter koordiniert werden kann.<\/p>\n
Zur Zeit beschr\u00e4nkt man sich noch auf das Sammlen von Geldspenden. F\u00fcr die Zukunft ist jedoch auch denkbar, Sachspenden zu sammeln. Dies sollte laut Verein jedoch vorab geplant und speziell organisiert werden.<\/p>\n
Wer sich engagieren m\u00f6chte und in Form einer Mitgliedschaft regelm\u00e4ssig helfen will, der findet auf der Webseite von \u201cSOS La Palma\u201d\u00a0 www.soslapalma.com<\/a><\/span><\/span> ein entsprechendes Formular und alle notwendigen Informationen. Aber auch einmalige Zahlungen helfen den Menschen. Das Spendenkonto dazu findet man ebenfalls auf der Internetseite von \u201cSOS La Palma\u201d.<\/p>\n
Die Hintergr\u00fcnde der Krise<\/strong><\/h2>\n
Seitdem 2007 auch in Spanien die Immobilienblase platzte, geriet die Wirtschaft in eine Rezession und die Arbeitslosigkeit stieg rapide an. Die damalige Regierung Zapatero beschloss darauf mehrere Konjunkturprogramme, um die Wrtschaft anzukurbeln Der Mindestlohn wurde erh\u00f6ht und Steuern an Geringverdiener und Rentner zur\u00fcckgezahlt. 2009 sollte die Verm\u00f6genssteuer abgeschafft werden. Noch 2008 wurde f\u00fcr Rentner, Arbeitslose und Selbst\u00e4ndige ohne Eink\u00fcnfte ein zweij\u00e4hriger Aufschub f\u00fcr 50% ihrer H\u00ffpothekenzahlungen beschlossen.2009 verabschiedete man unter Zapatero den \u201cPlan E\u201d, den spanieschen Plan zur Anregung der Wirtschaft und Besch\u00e4ftigung und so flossen viele Milliarden Euro in das gr\u00f6sste Konjunkturprogramm der EU.<\/p>\n
Doch all diese Massnahmen halfen dem Land nicht, seine strukturellen Probleme zu beseitigen. Die Staatverschuldung stieg weiter und so leitete die EU-Kommision schliesslich ein Defizitverfahren gegen Spanien ein. In Folge brachte Madrid 2010 einen strengen Sparplan auf den Weg. Man erhoffte sich so, die von der EU vorgegebene Schwelle von 3% der Neuverschuldung bis 2013 wieder einhalten zu k\u00f6nnen.\u201d<\/p>\n
2011 trat dann nach den vorgezogenen Neuwahlen das Kabinett Rajoy von der PP an die Spitze des Landes und versch\u00e4rfte den massiven Sparplan abermals. 2012 gab es erste Massenproteste gegen die drastischen K\u00fcrzungen.Schliesslich sah sich Spanien noch im selben Jahr gezwungen, unter den EU-Rettungsschirm zu klettern.<\/p>\n
Von EU und IWF geforderte Arbeitsmarktreformen<\/strong><\/h2>\n
Die Europ\u00e4ische Kommision und der IWF dr\u00e4ngten Spanien zur Reformierung ihres Arbeitsmarktes.Die neuen Reformen lockerten den K\u00fcndigungsschutz, obwohl Spanien mit 25 % bereits den gr\u00f6ssten Anteil an befristeten Besch\u00e4ftigungsverh\u00e4ltnissen in der gesamten EU-Zone hatte.<\/p>\n
Nach deutschen Vorbild sollte die M\u00f6glichkeit der Kurzarbeit entstehen und die Besch\u00e4ftigung von Jugendlichen und Azubis st\u00e4rker mit Verg\u00fcnstigungen gef\u00f6rdert werden. Zudem wurde dem Land 2012 durch den IWF nahegelegt, die Geh\u00e4lter weiter zu senken.<\/p>\n
Die spanischen B\u00fcrger sehen sich mit den gr\u00f6ssten Sparmassnahmen seit der Franko-Herrschaft konfrontiert und ein Ende ist nicht in Sicht.<\/p>\n
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